Aquarienumzug mal trocken
Es ist relativ schnell entschieden umzuziehen. Es gibt vielen Dinge zu bedenken und sehr bald fällt einem auch das geliebte Aquarium ein.
Für mich war es der ersten Umzug eines Aquariums mit ‚salzigem’ Wasser.
Was muss man nun alles bedenken und entscheiden?
Wasser mitnehmen, oder frisch ansetzen. Neue Bakterien um von Anfang an das junge System kräftig anzuimpfen und vieles mehr.
Meine beiden Riffsäulen bereiteten mir die größten Bauchschmerzen. Es hat schon recht lange gedauert die Korallen solide zu befestigen und größer zu ziehen. Meine zwei Riffsäulen sind 55 und 35 Zentimeter hoch, und aus einzelnen Stücken Lebendgestein mit Riffbond zusammen gemörtelt. Auf den Säulen befinden sich LPS, SPS, Weichekorallen, Anemonen und eine Muschel.
Die Säule zu zerteilen und Koralle abzulösen oder gar zu brechen stellte für mich keine Option…
In dieser Not entstand zunächst die Idee die Säulen feucht, also im Wasser stehend, zu transportieren. In der Weiterentwicklung dieser Idee merkte ich dann doch recht schnell dass eine große Wassertonnen, die solche Säulen fassen kann, einfach zu schwer werden würde.
Also musste eine mutige Entscheidung getroffen werden – der trockene Transport der Säulen.
Im Baumarkt erstand ich eine große Regentonne (300l). Damit diese riesige Tonne überhaupt stehend in meinem Auto transportiert werden konnte mussten die ersten 20cm abgesägt werden.
Bei dem Plan die Säulen und Korallen ohne Wasser zu transportieren war mir immer noch nicht wohl, da mir keine ähnliches Projekt bekannt war.
Der Tag des Umzugs rückte näher. Samstag die ‚Wohnung‘ am Sonntag das Aquarium.
Bevor das Wasser abgelassen wurde hoben wir die Säulen aus dem Aquarium sodass sie leichter zu heben waren. Darauf wurden die Säulen in der Regentonne abgestellt und der Boden mit einigen Litern Wasser (3cm) bedeckt.
Um die Korallen vor dem austrockenen zu schützen übergoss ich die Säulen nochmal kräftig mit Aquariumwasser und umwickelte sie mit `Knallfolie`. Das relativ warme Wasser konnte nun verdunsten und sich in dem warm isolierten Zelt fangen und die Korallen schützen.
Nun wurde das Aquarium geleert, die Verrohrung abmontiert und sehr zügig an den neuen Ort transportiert.
Dort entfernten wir die Folie und gaben einen guten Schluck Wasser darüber. Sehr erstaunt stellte ich fest, dass bis auf eine gebrochene hochwachsende Montipora, alle Korallen inklusive Muschel prima aussahen.
Das Aquarium wurde nun zügig aufgestellt und mit dem alten Wasser gefüllt.
Sofort stellten wir die Säulen hinein.
Die Korallen hatten nun fast drei Stunden Trockenheit überstanden.
Nun montierten wir wieder die Verrohrung, hängten die Lampen auf installierten die restliche Technik.
Alles in allem hat die Kompletten Aktion 12 Stunden gedauert und wir waren am Ende des Tages entsprechend erledigt.
Aber noch am selben Abend zeigten die meisten Korallen bereits die Polypen, was eine große Erleichterung und Entlohnung war.
Nun liegt der Umzug zwei Monate zurück, und ich kann stolz verkünden dass keine Koralle verloren wurde.
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