Das Internet ist voll von Fragen nach günstigen und zuverlässigen Dosieranlagen. Insbesondere zur Zugabe von Balling-Lösungen sind diese ab einer gewissen Beckengröße nahezu elementar und ersparen das händische Dosieren von flüssigen Lösungen.
Ich habe über die Feiertage mein Technikbecken umgestaltet, aufgrund von Platzmangels meinen geliebten Kalkreaktor entfernt und bin nun auch wieder zurück zur Spurenelementversorgung nach der Balling Methode. Daraufhin stellte sich auch mir die Frage nach einer passenden Dosierpumpe, die mindestens drei Kanäle haben sollte.
Die Preise von „Markengeräten“ bewegen sich hier für Geräte mit integrierter Steuerung zwischen 300€ (Aqua Medic Reefdoser), 325€ (GHL mit Steuerung) und 389€ (Grotech TEC III) wodurch ich mich nach einer günstigeren Alternative umsah.
Meine Wahl viel auf ein eher unbekanntes Gerät der Marke Marinecolor, die meine Anforderungen voll erfüllte und gerade mal 159€ Euro kostet. Sie wird ausschließlich über einen Berliner Shop vertrieben.
Technische Daten der MARINECOLOR DOSIERPUMPE MCD-3-M
– Die MCD-3-M Haupteinheit beinhaltet drei Dosierpumpenköpfe, welche unabhängig voneinander programmiert werden können.
– Genauigkeit : besser als +/- 3%
– Abmessungen : 220x140x60 mm
– Die einstellbare Fördermenge der einzelnen Pumpenköpfe beträgt 1 bis 4999 ml.
– Die Fördermenge kann auf bis zu 24 Gaben pro Tag und Pumpenkopf verteilt werden.
– Optional kann das Hauptgerät über eine Erweiterungseinheit (MCD-3-S) weitere 3 Pumpenköpfe betreiben, welche ebenfalls unabhängig voneinander über das Hauptgerät angesteuert werden.
Die Dosierpumpe machte schon beim Auspacken den Eindruck, dass sie sehr gut verarbeitet ist. Das Gehäuse sitzt fest, die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt. Mit dabei sind eine Anleitung auf CD, 6 Silikonschläuche, 3 Rückschlagventile, Netzteil und Messzylinder zur Kalibrierung.
Anschluss:
Jetzt geht’s los: Nach dem Anschließen des Netzteils und der Schläuche sollen erstmal alle Pumpen kalibriert werden. Das hat den Hintergrund, das die einzelnen gesättigten Balling-Lösungen eine unterschiedliche Viskosität und damit eine unterschiedliche Fließgeschwindigkeit haben. Sie werden also auf die Flüssigkeit „geeicht“. Das Einstellen ist sehr einfach, wird durch die Anleitung gut erklärt und funktioniert praktisch mit dem beiliegenden Messzylinder.
Anschließend gebe ich die aus dem Aquacalculator berechneten Zugabemengen pro Tag ein und bestimme pro Pumpe, wie oft diese am Tag zugeben soll. Daraus berechnet der Dosiercomputer automatisch die Verteilung der Dosierung über den Tag basierend auf der Maximalmenge. Auch lässt sich programmieren, in welchem Zeitraum am Tag dosiert werden soll.
Das wars! Nach nicht einmal einer Dreiviertelstunde ist das Gerät betriebsbereit und dosiert seitdem zuverlässig. Besonders praktisch finde ich auch, dass der Computer die Zeitpunkte der nächsten Dosierung pro Pumpe anzeigt. So kann man immer mal wieder prüfen, ob alles funktioniert.
Fazit:
Die Anlage ist eine gute Alternative zu den teuren Geräten. Die Langzeit-Erfahrungen in den Foren sind überwiegend gut – ob die Anlage bei mir halten kann, was sie verspricht, wird die Zeit zeigen. Bislang bin ich begeistert.
Ich höre das drehen der Pumpen bei geschlossenem Schrank quasi nicht – selbst wenn, wäre mir das egal da sie ja sowieso nur ein paar Sekunden läuft.
4 Kommentare zu “Hands on: Gute und günstige Dosieranlage – Marinecolor”