Vor ein paar Wochen traute ich beim morgendlichen Blick ins Becken meinen Augen nicht: Mein Seeigel mit ca. 5cm Größe klemmte in einer Spalte des Riffs und war völlig ausgehöhlt. Die Schale um die Mundöffnung war ausgebrochen und in die Position, in der ich ihn fand, konnte er auf keinen Fall alleine gelangt sein.
Nach langem Suchen entdeckte ich eine riesige Krabbe von ca. 6-7cm Panzerlänge in der Nähe des Seeigels.
Aufgrund von Zeitmangel lies ich das leere Haus im Becken liegen – zu ändern war jetzt sowieso nichts mehr. Am nächsten Tag war von dem gesamten Gehäuse des Seeigels nichts mehr übrig – die Krabbe hatte es komplett zerlegt. Das größte Stück, das ich fand (kein Witz) war 5mm groß.
Also machte ich mich daran, die Krabbe herauszufangen. Zunächst versuchte ich es mit einer selbstgebauten Krabbenfalle. Dazu schnitt ich einer PET Flasche den Hals ab, steckte ihn verkehrt herum hinein, weitete die Öffnung etwas und legte Muschelfleich hinein.
Natürlich waren die Garnelen als erste vor Ort und zogen die Muschel heraus. Daraufhin befestigte ich das Muschelfleisch einfach mit Sekundenkleber am Flaschenboden.
Nun – die Krabbe ging zwar nicht in die Falle, wurde aber vom Muschelfleisch angelockt sodass ich sie nach einer kurzen Verfolgungsjagd mit einer großen Pinzette von hinten am Panzer packen konnte. Nun fristet sie ihr Dasein im Technikbecken.
Xanthias punctatus kam wohl über mein Lebendgestein ins Becken und ist seitdem prächtig gewachsen. Die im Meerwasser-Lexikon angegebene Endgröße von 3 cm kann ich nicht bestätigen.
Wenn jemand Interesse an dieser Krabbe hat und ihr ein schönes Zuhause bieten kann, freue ich mich auf einen Kommentar unter diesem Artikel.
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