Dieser Artikel reiht sich ein in die Vielzahl an Berichten, Fragen und Zusammenfassungen zu einem der leidigsten Themen in der Meerwasser-Aquaristik: Wie bekämpfe ich einen bestehenden Glasrosen-Befall und wie kann ich vorbeugen, dass diese Tiere in meinem Meerwasser-Aquarium nicht vorkommen.
Kommt es zur Massenvermehrung von Glasrosen ist man relativ schnell mit dem Latein am Ende. Sie breiten sich immer weiter aus, beginnen Korallen zu vernesseln und sind auch sonst nicht besonders hübsch anzusehen. Nicht zuletzt sind Glasrosen auch dafür verantwortlich, dass viele Becken mittlerweile nicht mehr mit Lebendgestein eingerichtet werden sondern entweder mit trockenem Riffgestein oder bspw. Riffkeramik. Meiner Ansicht nach auch kein vollumfänglicher Schutz, denn bei jedem Korallenkauf können Glasrosen, die mit dem bloßen Auge noch gar nicht sichtbar sein müssen, mit in das Becken gelangen.
Es ist schon viel darüber geschrieben worden, daher möchte ich Euch an dieser Stelle einen persönlichen Bericht geben, wie ich den Glasrosen Herr wurde. Rückblickend gesehen gibt es für mich nur eine Art der Lösung: Manuelles Entfernen in Kombination mit tierischen Helfern.
Mittlerweile gibt es diverse „Mittelchen“ gegen Glasrosen und es werden immer wieder Fische, Schnecken und Wirbellose empfohlen, die angeblich Glasrosen fressen. Das tun sie. Oder auch nicht. Je nach Charakter des Tieres hat man mehr oder weniger Erfolg mit diesen tierischen Helfern.
Meine Ausgangslage:
Das Becken stand etwa ein halbes Jahr und die Glasrosen machten sich zunehmend breit. Ich kaufte mir auf Empfehlung und durch Recherche einen Tangfeilenfisch, der angeblich Glasrosen fressen sollte. 2 Monate vergingen – kein Ergebnis. Die Glasrosen wurden immer mehr.
Ich besorgte mir meinen Traumfisch – Chelmon rostratus, ebenso als Glasrosenfresser bekannt. Allerdings nicht ausschließlich zweckmäßig (das sollte man sowieso nie machen – ich muss allerdings zugeben, bei meinem Tangfeilenfisch war das der Fall) – es ist einfach ein toller Fisch.
Wochen vergingen und die Glasrosen wurden immer mehr. Schließlich Griff ich zu Joes Juice. Es enthält eine dickflüssige weisse Flüssigkeit, die man direkt auf die Glasrosen spritzt. Sie ziehen sich daraufhin zusammen und lösen sich förmlich auf. Dabei machte ich die interessante Entdeckung, dass mein Chelmon rostratus sich förmlich auf die verletzte, sterbende Glasrose stürzte. (siehe Video unten)
Ich führte die Behandlung fort und vernichtete alle sichtbaren Glasrosen mit Joes Juice. Einige Glasrosen kamen nach ein paar Wochen wieder, sichtlich beschädigt, zum Vorschein und benötigten eine zweite Behandlung.
Das interessante war jedoch, dass mein Ablaufschacht voll mit Glasrosen ist, ich im Hauptbecken jedoch nie wieder eine einzige Glasrose entdecken konnte. Ich folgere daraus, dass die Glasrosen ohne den Tangfeilenfisch und den Chelmon rostratus auf jeden Fall wiedergekommen wären, jedoch nun präventiv vernichtet werden.
Meine Schlussfolgerung:
- Tierische Helfer bringen in einem Becken, in dem bereits Glasrosen wachsen, nur in Ausnahmefällen ein Ergebnis.
- Der Bestand muss manuell (bspw. Joes Juice, Heißwasser etc.) dezimiert werden.
- Tierische Helfer wirken meist nur präventiv – das aber dann zuverlässig, indem sie verletzte oder kleine Mini-Glasrosen direkt fressen.
Bekannte Glasrosenfresser sind unter anderem:
- Lysmata Wurdemanni – Garnele
- Berghia verrucicornio Schnecke (Achtung: Frisst ausschließlich Glasrosen und stirbt, wenn keine mehr übrig sind)
- Chelmon rostratus (Achtung: Nahrungsspezialist und nur für größere Becken!)
5 Kommentare zu “Glasrosen bekämpfen – Erfolg durch Joes Juice & tierische Helfer”